Monday, January 16, 2012

Wenn ich gefragt werde

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Wenn ich in meiner neuen Heimat Kanada auf die Frage, wo ich herkäme, antwortete: „Aus Karlsbad“, dann fragten die Leute gleich weiter: „Und wo ist Karlsbad?“ Ja wirklich, wo ist Karlsbad? Karlsbad heißt jetzt Karlovy Vary und liegt in, wieder mußte ich überlegen: liegt es bereits in dem neu gegründeten Land Tschechien? Und wie übersetze ich das ins Englische? 




Bei der Baulücke (Bildmitte rechts) stand das Hotel Hopfenstock

Dennoch bin ich in Karlsbad, in dem seinerzeit weltberühmten Kurort, in unserem eigenen Hotel Hopfenstock, 1939 auf die Welt gekommen.

Karlsbad wurde um 1350 vom böhmischen König und Römischen Reich Kaiser Karl IV gegründet. Es liegt im westlichen Zipfel Böhmens unweit der deutschen Grenze, im tiefen Tal des Flüßchens Tepel.
Einer Legende zufolge unternahm der Kaiser einen Jagdzug durch die gebirgigen Täler und Wälder der Umgebung von Prag. Einer der Hunde begann einen Hirschen zu jagen. Während der Hirsch mit einem eleganten Sprung über eine Schlucht hinwegsetzte, stürzte der Hund in die Tiefe und wimmerte laut vor Schmerz. Als die Jäger herbeieilten, um den Hund zu retten, bemerkten sie, daß dieser in eine heiß dampfende , sprudelnde Quelle gefallen war, aus welcher sie ihn erst einmal herausziehen mußten. Die Ärzte versicherten dem Monarchen, daß solch ein heißes Wasser viele schwere Krankheiten bannen könne. Der Kaiser ließ sein krankes Bein mit dem Heilwaser behandeln und verspürte Linderung seiner Schmerzen. Er war so beieindruckt, daß er um die Quelle herum Häuser errichten und den Ort besiedeln ließ.
Der kleine Ort entwickelte sich rasch zu einer Stadt, die Karl IV zur Königsstadt ernannte, die nach ihm benannt wurde.
So entstand Karlsbad.

Ahnenpaß: älteste Eintragung

Unsere Familie war mit der Geschichte Karlsbads mindestens drei Jahrhunderte verknüpft.
Die Urgroßeltern mütterlicherseits waren Franz Funk und seine Ehefrau Anna.
Sie gründeten den Hopfenstock.




Die meisten Funks  waren Goldschmiede. Mein Urgroßvater Franz Funk war auch Goldschmied. Ich besitze von ihm  ein Schmuck-Ensemble, das er zu seiner Meisterprüfung fabrizierte. Es besteht aus zwei Ohrgehängen, einem Medaillon  und einem  Kammstück mit kunstvoll eingefaßten Granaten, Türkisen und Perlen. Die Fassung sei kein Gold, sondern Metall, Gold wäre zum Verarbeiten zu weich gewesen, hieß es.

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